Diskriminierungskritisch Dolmetschen
06.11.2024Netzwerktreffen zu Colorism und Black Identities
07.11.2024Donnerstag, den 28. November 2024, ab 18.30h
xart splitta, Hasenheide 73, 10967 Berlin
Diese Veranstaltung wird in Deutscher Gebärdensprache und Englischer Lautsprache mit Übersetzungen stattfinden.
„Identity is embodied and rooted, not performed.“
– Leanne Betasamosake Simson
Was bedeutet Identität, wenn sie nicht mehr nur durch die Vergangenheit von fremden Menschen definiert werden? Was bedeutet Identität, wenn sie durch Selbstbestimmung und eine gemeinsame Zukunft definiert werden? In diesem Jahr war Identitäten unser Thema. Zu diesem Thema haben wir viel entdeckt, diskutiert und miteinander reflektiert. Mit euch haben wir schöne und anregende Räume schaffen können, um über Diskurse, Positionierungen und Allianzen zu reflektieren.
Wir analysierten, wie Identitäten zugeschrieben, eingefordert und verhandelt und welche davon hervorgehoben werden, während andere an den Rand gedrängt werden. Wir wollen Identitäten als dynamisch und fließend betrachten. Aber das heißt, dass wir anerkennen müssen, dass sie nicht statisch oder festgefahren sind, sondern sich als Reaktion auf neue Erfahrungen, Beziehungen und Selbstentdeckungen ständig weiterentwickeln. Anstatt durch von der Gesellschaft zugewiesene Labels oder Kategorien begrenzt zu werden, haben Identitäten das Potenzial, ein fortlaufender, selbstbestimmter Prozess zu werden – eine Reise des Hinterfragens, Anpassens und Neudefinierens.
Mit dieser Dynamik im Hinterkopf möchten wir das letzte Panel des Jahres als einen Moment der Visionen nutzen. Was passiert, wenn wir von Identitäten träumen, die von struktureller Diskriminierung losgelöst sind? Mit euch wollen wir diesen Schritt nach vorne wagen.
Was bedeutet es, wenn Identität nicht mehr nur durch eine vergangene oder äußere Bedeutung definiert ist, sondern durch bewusste und dynamische Selbstbestimmung? Können wir uns also auch von Identitäten abwenden?
Welche Konsequenzen hat es, Identität als etwas zu verstehen, das wachsen, sich verändern und neu gedacht werden kann? Wenn Identitäten benennen, wer wir sind, darstellen, woher wir kommen, und aufbauen, was wir werden wollen?
Wir laden euch herzlich zur Paneldiskussion „Re/Envisioning Identities“ am Donnerstag, den 29. November 2024 um 18:30 Uhr ein, in unsere Räume, Hasenheide 73.
Das Panel wird moderiert von May Zeidani Yufanyi. Gemeinsam wollen wir darüber nachdenken, wie Identitäten heute neu verhandelt werden können und ihr Potenzial für eine Zukunftsvision jenseits des Jetzt entdecken.
Informationen zur Anmeldung
Meldet euch bitte an unter contact@xartsplitta.net bis zum 26.11.2024.
Anmeldungen sind per Schrift, Video und Audio möglich.
Diese Veranstaltung ist ein Safer Space und richtet sich explizit an Menschen, die sich als BIPoC (Black, Indigenous und People of Color) positionieren.
Wenn ihr nicht wisst, wie ihr euch positionieren könnt oder wollt, orientiert euch gerne an folgenden Fragen:
- Auf welche Weise hast du dich bisher mit dem Thema beschäftigt?
- Warum möchtest du teilnehmen?
- Hast du Bedürfnisse oder brauchst du zur Teilnahme Unterstützung (z.B. Sprachassistenz etc)?
Corona Maßnahmen:
Bitte komm tagesaktuell mit einem Schnelltest negativ geteste und bleib zu Hause, wenn du Symptome zeigst. In unseren Räumen sind Luftfilter, die Coronaviren herausfiltern.
Auf dem Panel
May Zeidani Yufanyi
….ist Sozialwissenschaftler*in. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind zivilgesellschaftliche Netzwerke gegen Diskriminierung und postkoloniale Migrationsgesellschaften in Europa, sowie Identitätsbildungsprozesse im Kontext der deutschen Migrationsgesellschaft.
Als Fem of Color und Migrant*in mit muslimischen und jüdischen Wurzeln in Palästina und Europa spielen intersektionale Ansätze eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit.
Sie hat Beiträge in ZAG, A&K und MIGRAZINE veröffentlicht und Gedichte in Mondoweis und dem Sammelband HEIMATLOS: Gedichte veröffentlicht und ist Co-Moderatorin der Radiosendungen „Talking Feminisms“ und „The VOICES“ auf Reboot.fm. Sie ist seit 2007 Mitglied des „The VOICE Refugee Forum“ und Sie sitzt im Vorstand von xart splitta und vertretet den Berliner Muslimischen Feminist*innen im Vorstand der neuen deutschen organisationen.
Karla Pinto
…ist eine Schwarze Queere Person, die sich in der Antidiskriminierungsarbeit wie Antirassismus, Geschlechterbefreiung und Umweltgerechtigkeit engagiert.
Sie ist Rednerin und Empowerment-Trainerin und leitet Workshops zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt aufgrund von Geschlecht, Ethnie und Anti-Schwarzsein.
Sie ist Gründerin der Rabelades-Farm, einem von Black Queers geführten agrarökologischen Projekt, das marginalisierten Gemeinschaften Zugang zu Land, Landwirtschaft, Heilung und Wiederverbundenheit mit der Natur ermöglicht.
Sie interessiert sich auch für gemeinschaftliche Heilungsräume und bietet Workshops zu Bewegung und Atmung, Kräuterkunde und Spiritualität an …
Day Eve „Dream“ Komet
…ist ein formwandelndes, zeitreisendes Wesen, das die Gestalt eines*r Autor*in, Philosoph*in, Multimedia-Künstler*in, Moderators, Weltenmacher*in und Performer*n annimmt. Day Eve erforscht die ungesehenen und übersehenen Dimensionen der Existenz und stellt Fragen, die traumähnliche Realitäten schaffen, die unendliche Möglichkeiten der Schönheit und grausame Wahrheiten bieten.
Als Weltenmacher*in engagiert Day Eve sich gerne für die Weltengestaltung durch Fürsorge, Mut und Kreativität. Day Eve praktiziert fantastische kollektive Befreiung in Everything Changes, einem in Berlin basierten afro-futuristischen, afro-whimsical, Performance-Kollektiv. Zudem ist Day Eve Gründer*in von AUDIOSLUT.COM, ein intergalaktischen Universum, das unbekanntes Terrain in andere Dimensionen hüpft und erforscht.
Gitanjeli Parkash
…lebt in Berlin und ist Braune, Taube, Queere Aktivist*in. Gitanjeli arbeitet bei der Antidiskriminierungsstelle für die Taube Community und ist gerne im sozial-politischen Bereich aktiv, besonders in verschiedenen Bereichen wie Safeguarding, Awareness und Empowerment für vor allem Taube BIPoC in der Tauben Community, zum Beispiel beim Deutschen Gehörlosen-Jugend e.V.. Außerdem interessiert sich Gitanjeli dafür, wie Taube Menschen in Indien leben, und verfolgt verschiedene Organisationen indischer Taube*r Aktivist*innen, auch für eine gemeinsame Zusammenarbeit. In der Freizeit hört Gitanjeli total gerne Musik in verschiedenen Genres, von RnB bis zu indischen Evergreen-Songs.
Hyemi Jo
…ist eine Taube Aktivist*in, die Beziehungen, Heirat und Kinder aufgegeben hat und seit 2018 in Berlin, Deutschland, lebt. Hyemi, arbeitet derzeit beim KoreaVerband und beschäftigt sich mit verschiedenen Formen des Aktivismus und des künstlerischen Ausdrucks, darunter Gebärdensprachperformance, Zeichnen und Video, ohne sich hier auf ein einziges Medium zu beschränken. Durch die Kunst konfrontiert Hyemi die Diskriminierung, den Schmerz, die Wut und die Einsamkeit, die vor uns liegen, und versucht, sich mit einem breiteren Spektrum von Menschen auf der Grundlage dieser gemeinsamen Erfahrungen zu verbinden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des von der LADS geförderten Projektes #CommunitiesSolidarischDenken statt.