Das Jahr neigt sich dem Ende…
20.12.2019#CommunitiesSolidarischDenken
21.02.2020This event will take place in spoken German.
Donnerstag, 24. Oktober, 19h
Präsentation und Diskussion zur online Version der Ausstellung: »Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!«
Mit: Prof. Dr. Iman Attia, Saraya Gomis, Fereshta Ludin, Çingiz Sülejmanov und Dr. Jane Weiß.
Moderation: Olga Gerstenberger und Iris Rajanayagam
Seit dem 08.7.2019 ist »Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!« auf der Seite »Verwobene Geschichte*n« online zu sehen. Die Ausstellung zeigt am Beispiel Berlins, wie aufgrund rassistischer Ordnungen Kinder, Jugendliche und so manche Lehrkraft an gleichberechtigter schulischer Teilhabe gehindert werden. Aber auch welche geschichtlichen und rechtlichen Zusammenhänge bestehen und wie die beteiligten Schüler*innen, ihre Eltern, betroffene Lehrer*innen und Communities damit umgehen.
In der Ausstellung werden Schlaglichter auf unterschiedliche Epochen, einzelne Biographien, Protestformen und politische Alternativen geworfen und Schulporträts vorgestellt. Ergänzt wird sie durch eine historische Einordnung und Interviews mit ehemalige Schüler*innen, Aktivist*innen, Lehrer*innen und anderen Pädagog*innen. Die Frage nach Handlungsstrategien im Umgang mit den jeweiligen Mechanismen von Ausschluss und Segregation im Kontext Schule stehen bei allen thematischen Clustern im Mittelpunkt.
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Ablauf
Begrüßung und einführende Worte: Prof. Dr. Iman Attia (Alice Salomon Hochschule Berlin)
Vorstellung der online Version der Ausstellung: Olga Gerstenberger (RomaniPhen Archiv und Alice Salomon Hochschule Berlin), Diane Izabiliza (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Iris Rajanayagam (xart splitta und Alice Salomon Hochschule Berlin)
Panelgespräch mit an der Ausstellungsentwicklung beteiligten Personen:
- Saraya Gomis (EOTO e.V.)
- Fereshta Ludin ( Lehrerin & Autorin)
- Çingiz Sülejmanov (Jugendliche ohne Grenzen)
- Dr. Jane Weiß (Humboldt-Universität zu Berlin/RomaniPhen Archiv/IniRromnja)
- Moderation: Olga Gerstenberger, Iris Rajanayagam
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Die Ausstellung »Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!« ist das Ergebnis des IFAF-Praxisforschungsprojektes »Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart«. Es wurde in enger Zusammenarbeit der ASH Berlin, der HTW Berlin, dem Jüdischen Museum Berlin, dem Verband für interkulturelle Arbeit – VIA-Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V./dem RomaniPhen Archiv, dem FHXB-Museum, der IniRromnja, International Women Space und Jugendliche ohne Grenzen durchgeführt. Das Projekt »Passkontrolle!« wurde gefördert durch das Institut für angewandte Forschung (IFAF) Berlin.
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.
Iman Attia ist Professorin für Critical Diversity Studies mit den Schwerpunkten Rassismus und Migration an der Alice Salomon Hochschule Berlin und arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre zu (antimuslimischem) Rassismus aus globalhistorischer, post- und dekolonialer, post-/nazistischer sowie relationaler und intersektionaler Perspektive. Sie hat das Drittmittel-Forschungsprojekte »Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart« (IFAF) geleitet und leitet derzeit das Forschungsprojekt »Bedrohungsszenario des ›islamistischen Terrorismus‹ aus der Perspektive muslimischer Communities« (BMBF).
Saraya Gomis Lehrende und Lernende.
Fereshta Ludin studierte in Baden-Württemberg auf Lehramt für Grund- und Hauptschulen, erhielt nach dem Referendariat aber keine Einstellung an staatlichen Schulen, weil sie ein Kopftuch trägt. Sie klagte bis zum Bundesverfassungsgericht, das ihr 2003 im sogenannten Kopftuchurteil Recht gab. Daraufhin erließ Baden-Württemberg ein neues Schulgesetz.
Çingiz Sülejmanov arbeitet seit fünf Jahren in einem Beratungs- und Betreuungszentrum für Geflüchtete Jugendliche und Migrant*innen. Das Projekt in dem er arbeitet ermöglicht jungen Erwachsenen ein Deutsches Abitur zu erlangen. Seit 2008 ist Çingiz Sülejmanov auch bei Jugendlichen ohne Grenzen aktiv. Weiterhin ist er als Referent, Workshop- und Seminarleiter für verschiedene Politische und gesellschaftliche Themen tätig.
Jane Weiß ist promovierte Erziehungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie setzt sich seit Jahren in verschiedenen selbstorganisierten Zusammenhängen aktiv für die minderheitenrechtlichen und bildungspolitischen Interessen von Sinti und Roma ein. Außerdem wirkte und wirkt sie an qualitativen Studien zur Bildungssituation von Sinti und Roma in Deutschland mit. Ihr besonderes Interesse gilt einer rassismuskritischen und forschungsethisch fundierten Wissensproduktion.
Der Abend findet in Kooperation mit dem RomaniPhen Archiv statt. Veranstaltungsort ist xart splitta.